Mordsweiber
Clutch-and-crime

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Die Begegnung 

Samstag, 4. August 

Victor Kranski fluchte. Seine Schuhe, Modell Bergarbeiter- Sicherheitsschuh, aus feinstem Leder handgearbeitet, steckten in einer grünlichen Brühe. Er hatte, nach mehreren vergeblichen Startversuchen, den Porsche, dessen Räder sich in den Schlamm gewühlt hatten, zurückgelassen. Obwohl es seit Stunden nicht mehr regnete, flaggte der Himmel grau und finster über dem Land. Soweit das Auge reichte bedeckten Schlamm und Pfützen den Boden. Die Straße, die sich allein durch tiefe Schlaglöcher zu erkennen gegeben hatte, hatte sich verflüchtigt und Kranski war auf etwas gelandet, das er einer landwirtschaftlichen Nutzfläche zuordnete. Ein verdammter Acker.

Hauptkommissar Victor Kranski sagte mehrmals das Sch-Wort. Er wusste, diesmal würde er die Rechtsmedizinerin töten. Nicht wie sonst, in seiner Fantasie, sondern diesmal würde er sie tatsächlich töten. Dabei würden ihn keine moralischen Bedenken, ein menschliches Wesen zu vernichten, hindern. Frau Doktor Wolf hatte nichts Menschliches. Keine Frau wühlte täglich in Leichen, ohne Schaden zu nehmen. Doch augenblicklich war er unterwegs, um sich von einer Frau Rat zu holen, so wie die Wolf es ihm empfohlen hat